Haben Sie sich schon auf den Weg gemacht?

„Auf welchen Weg ...“ fragen Sie sich jetzt, „… soll ich mich schon gemacht haben?“.

Auf den Weg bis 2045 - beziehungsweise sogar in einem erheblichen Umfang bis 2030 - mit Ihrem Unternehmen emissionsfrei und klimaneutral zu werden und zu produzieren. Haben Sie schon gemäß den Environmental, Social and Governance-Richtlinien (ESG) mit der Datensammlung und der Nachhaltigkeitsberichterstattung begonnen?

Falls noch nicht, machen Sie sich auf den Weg: Er ist leichter als gedacht!  

In der heutigen Geschäftswelt sind Unternehmen zunehmend mit den Anforderungen im Bereich der Nachhaltigkeit konfrontiert. Dies betrifft nicht nur die Verantwortung für Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung, sondern auch die Notwendigkeit, diese Themen transparent zu berichten. Mit den aktuellen Entwicklungen rund um die EU-Taxonomie und die ESRS (European Sustainability Reporting Standards) müssen Unternehmen zunehmend detaillierte Nachhaltigkeitsdaten sammeln und auswerten, um regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden.

Was bedeutet der Green Deal für mein Unternehmen?

Was hat der EU Green Deal mit meinem Unternehmen zu tun? Die Green Deal-Vorhaben haben Einfluss auf sämtliche betriebliche Bereiche – von Mobilität, Wärme- und Stromversorgung über Finanzen bis hin zu Maßnahmen und Strategien im Klima- und Umweltschutz. Alle Maßnahmen sind im Kontext von Ökologie und Ökonomie zu sehen. Sehen Sie daher die CHANCEN und nicht das MUSS!

Was ist eigentlich der Green Deal?

Was der europäische Grüne Deal mit einem Kartenspiel zu tun hat und warum es seit 2020 heißt "Karten auf den Tisch", erfahren Sie hier.
Darum geht es: Mit dem Green Deal will Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent werden. Der Green Deal ist eines der wichtigsten politischen Vorhaben der neuen EU-Kommission.

"New Deal" heißt es im Kartenspiel, wenn die Karten neu gemischt und neu verteilt werden. Ausgeliehen wurde der Begriff "New Deal" für die Wirtschaft schon von der amerikanischen Regierung unter Präsident Franklin D. Roosevelt. Sie reagierte damit auf die ab 1929 einsetzende Weltwirtschaftskrise und wollte einen Neuanfang markieren. Mit dem europäischen grünen Deal will Europa einen Neuanfang in der Klimapolitik schaffen und bis 2050 der erste treibhausgasneutrale Kontinent werden.

Bis dahin müssen ein Großteil der Emissionen, die zum Beispiel durch die Verbrennung von Kohle, Öl oder Gas entstehen, vermieden und ein kleinerer Teil gespeichert werden können. Mit Glücksspiel hat das aber wenig zu tun. Damit die Karten neu gemischt werden können, hat die EU-Kommission im Rahmen des Green Deal umfangreiche Maßnahmen und Ziele festlegt. Die EU-Kommission will auch prüfen, ob das Zwischenziel für 2030 angehoben werden kann. Im Vergleich zu 1990 soll der Treibhausgas-Ausstoß der Europäischen Union bisher um 40 Prozent sinken.

Was ist die EU-Taxonomie-Pflicht?

Die europäische Taxonomie-Verordnung legt ein einheitliches System von Kriterien fest, anhand dessen sich bestimmen lässt, ob eine wirtschaftliche Tätigkeit als ökologisch nachhaltig einzustufen ist (Quelle: Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht / BaFin)

Die 6 Umweltziele

  1. Klimaschutz
  2. Anpassung an den Klimawandel
  3. Nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen
  4. Übergang zur Kreislaufwirtschaft
  5. Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung
  6. Schutz sowie Wiederherstellung der Biodiversität und der Ökosysteme

Die EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeits-Berichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive, (CSRD) regelt die Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung im Lagebericht. (Quelle: BaFin)

Ab wann gelten die Pflichten?

Seit dem 1. Januar 2022 müssen nach dem CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz (CSR-RUG) berichtspflichtige Unternehmen in Deutschland zur EU-Taxonomie berichten. Dies sind bisher Unternehmen, die einen Jahresumsatz von 50 Millionen Euro erreichen oder 200 Mitarbeiter beschäftigen. Ab dem Datum in der Tabelle wird die Berichterstattung auf kleinere und mittlere Unternehmensbereiche heruntergebrochen.

Datum

Betroffene Unternehmen

1. Januar 2024

Verpflichtend für Unternehmen, die bereits der Pflicht zur nichtfinanziellen Erklärung unterliegen

1. Januar 2025

Verpflichtend für alle anderen großen Unternehmen

1. Januar 2026

Verpflichtend für Kapitalmarktorientierte kleine und mittlere Unternehmen

1. Januar 2028

Verpflichtend für bestimmte Unternehmen aus Drittstaaten mit relevantem EU-Bezug

Pflichten entstehen zunehmend auch bei der Vergabe von Krediten und Investitionen. Die Geldhäuser konzentrieren sich nicht nur auf die nachhaltige Anlage von Geldern, sondern haben Richtlinien und Fragenkataloge aufgestellt, die bei der Bewertung von Krediten zunehmend die Vergabeentscheidung beeinflussen, zum Beispiel die Höhe des Zinssatzes.

European Sustainability Reporting Standards (ESRS)

Der Inhalt der Nachhaltigkeits-Berichterstattung (CSRD) wird durch europäische Standards, die European Sustainability Reporting Standards (ESRS), konkretisiert -  (Quelle: BaFin). Die ESRS werden durch die EFRAG (European Financial Reporting Advisory Group) definiert.

Abkürzung

Beschreibung

SRS 1

General requirements

ESRS 2

General disclosures

ESRS E1

Climate change

ESRS E2

Pollution

ESRS E3

Water und marin resources

ESRS E4

Biodiversity and ecosystem

ESRS E5

Resource use and circular economy

ESRS S1

Own workshop

ESRS S2

Workers in the value chain

ESRS S3

Affected communities

ESRS S4

Consumers and end-users

ESRS G1

Business conduct

Veröffentlicht am 22.12.2023 im Official Journal of the EU

Wann will Deutschland CO2-neutral sein?

Deutschland hat sich strengere Ziele und Vorgaben gesetzt als die EU. Die Emissionen sollen bis 2030 um mindestens 65 Prozent und bis 2040 um mindestens 88 Prozent gesenkt werden (gegenüber 1990). Bis zum Jahr 2045 hat Deutschland das Ziel, Netto-Treibhausgasneutralität zu erreichen – also strengere Ziele als die EU-Kommission, die wie oben genannt bis 2030 die 40 Prozent anstrebt.

Wie soll der Green Deal finanziert werden?

Mehr als die Hälfte des Budgets, nämlich 528 Milliarden Euro, wird direkt aus dem EU-Haushalt und dem EU-Emissionshandelssystem stammen. Der Rest wird über das Programm „InvestEU“ finanziert, das bis 2030 insgesamt 279 Milliarden Euro aus dem öffentlichen und privaten Sektor sowie 114 Milliarden Euro aus nationaler Kofinanzierung bündelt.

Ihr Weg beginnt mit dem ersten Schritt!

Machen Sie es zum Thema in Ihrem Unternehmen, entwickeln Sie mit Ihren Mitarbeitern eine „Nachhaltige Unternehmensstrategie“. Treten Sie bereits bestehenden Netzwerken bei, wenden Sie sich an Ihre Regionale Wirtschaftsförderung, zum Beispiel die RBW in Bergisch Gladbach. Lassen Sie sich auf und bei diesem Weg beraten.  Wir von den SBDW begleiten Sie gerne dabei.   

Ziel: Entwicklung einer nachhaltigen ESG-Strategie, die in den Unternehmensalltag integriert wird.

  • Analyse des aktuellen Status: Bestandsaufnahme der bestehenden ESG-Maßnahmen und -Ziele im Unternehmen.
  • ESG-Risiko- und Chancenanalyse: Identifizierung von Risiken und Chancen im Bereich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.
  • ESG-Strategieentwicklung: Erstellung einer maßgeschneiderten ESG-Strategie, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Ziele des Unternehmens abgestimmt ist.
  • Integration in Geschäftsprozesse: Unterstützung bei der Implementierung von ESG-Kriterien in alle relevanten Geschäftsbereiche (zum Beispiel: Beschaffung, Produktion, HR, Marketing).
  • Schulung und Sensibilisierung: Schulungsmaßnahmen für Führungskräfte und Mitarbeiter zur Förderung der ESG-Kultur im Unternehmen.

Die Projekte und die Beratung werden vom Land NRW gefördert sowie von der Effizienz-Agentur NRW und von der B.A.U.M. Consult GmbH in der Beratung begleitet.

Es sind vielfach die einfachen Dinge, die große Wirkung erzeugen!

So sprechen zum Beispiel die Zahlen der ÖKOPROFIT-Initiative, der Stadt Radevormwald für sich: Insgesamt sparen im Laufe der Zeit die bei „Ökoprofit“ beteiligten Firmen pro Jahr 34 Millionen Kilowattstunden Energie, 220.000 Kubikmeter Wasser, 20.500 Tonnen CO2, 1.300 Tonnen Restmüll und 5,6 Millionen Euro, die sie dank der Verbesserungen nicht mehr für Ressourcen und Energie aufwenden müssen.

Machen Sie sich auf den Weg – es lohnt sich! Mit besten Wünschen,

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